Das Haus des Dokumentarfilms (HDF) in Stuttgart ist eine in Europa einmalige Einrichtung. Ihr Ziel ist, dokumentarische Filme zu fördern, zu präsentieren und zu sammeln. Mit einem umfangreichen Online-Angebot, Filmabenden, Meisterklassen und Workshops sowie jährlichen Fachtagungen wie DOKVILLE und dem Roman Brodmann Kolloquium richtet sich das Haus des Dokumentarfilms an Branchenangehörige, Film- und Kinofans sowie generell an kulturell Interessierte.
DOK Premieren im November
Das Haus des Dokumentarfilms präsentiert den Film DAS UNGESAGTE als DOK Premiere in Kooperation mit im Film im Bundesplatz-Kino Berlin. Patricia Hector und Lothar Herzog haben für ihren Dokumentarfilm DAS UNGESAGTE elf hochbetagte Männer und Frauen intensiv befragt, wie sie die NS-Zeit erlebt haben, darunter auch zwei Holocaust-Überlebende. Entstanden sind teils tief verstörende Interviews über Erinnerung und blinde Flecken. Immer wieder sind die Antworten der Befragten geprägt von Abwehrhaltung, ambivalenten Gefühlen und moralischem Zwiespalt.
Die HDF DOK Premiere präsentiert im November SPLITTER AUS LICHT – Уламки Світлa, den neuen Dokumentarfilm von Marcus Lenz und Mila Teshaieva in Köln, Stuttgart und Ludwigsburg. Wie geht das Leben weiter, nachdem Besatzer abgezogen sind? Drei Jahre lang begleitet SPLITTER AUS LICHT – Уламки Світла fünf Überlebende des russischen Massakers von Butscha. Mila Teshaieva und Marcus Lenz nehmen uns mit in eine tief zerrissene und kriegsversehrte Gesellschaft. Sie zeigen mutige Menschen, die trotz schwerer Traumata nicht aufgeben wollen, und machen die Langzeitfolgen des Krieges auf berührende Weise sichtbar.
JÜDISCHE KULTURWOCHEN STUTTGART
Das Haus des Dokumentarfilms ist 2025 wieder Partner der Jüdischen Kulturwochen Stuttgart. In diesem Jahr finden sie vom 3. bis 16. November statt. Wir präsentieren in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg und den Jüdischen Filmtagen Hamburg den Dokumentarfilm KAFKA’S LAST TRIAL von Eliran Peled.
ROMAN BRODMANN PREIS
Ab November einreichen
2026 wird das Haus des Dokumentarfilms zum fünften Mal den ROMAN BRODMANN PREIS vergeben. Er würdigt den politischen Dokumentarfilm mit besonderer Autorenhandschrift und ist mit 10.000 Euro dotiert. Wir verleihen den Preis im Frühjahr 2026. Ort und Rahmen werden noch bekannt gegeben.
Das Einreichformular ist hier auf unserer Webseite abrufbar. Eingereicht werden können lange Dokumentarfilme und Doku-Serien, die zwischen dem 1. Januar 2025 und Februar 2026 produziert, erstausgestrahlt oder uraufgeführt wurden und für die eine deutsche Sprach- oder Untertitelfassung vorliegt. Die Einreichfrist endet am 18. Februar 2026.
DOKU-TIPP IM NOVEMBER
Um den CO2-Ausstoß zu „kompensieren“, sollen gigantische Flächen in Brasilien und später auch in Europa neu bepflanzt werden. Regisseur Daniel Harrich begleitet Wissenschaftler:innen auf eine gefährliche und spannende Spurensuche in die schon jetzt betroffenen Regionen. Die Rechercheergebnisse lieferten den Stoff für das Drehbuch zum Fernsehfilm VERSCHOLLEN. Diese investigative ARD-Doku zeigt die Realität hinter der Fiktion.
SAVE THE DATE
DOKVILLE 2026
Demokratie unter Druck
Ist unsere Zivilgesellschaft am Ende?
Die Demokratie und die Zivilgesellschaft geraten weltweit stark unter Druck, was sich in einem Vertrauensschwund in demokratische Institutionen manifestiert. Diese Erosion wird durch einen aggressiven Populismus über neue Kommunikationswege vorangetrieben, der demokratische Normen systematisch destabilisiert. Die einst mühsam erarbeiteten Prinzipien des Multilateralismus werden durch das Recht des Stärkeren abgelöst, was eine Destabilisierung nahezu aller gesellschaftlichen Bereiche zur Folge hat.
Alle der Demokratie verpflichteten Institutionen müssen dringend Antworten auf dieses radikale Infragestellen unserer Gesellschaftsform finden. Dies beinhaltet eine Neuvermittlung der Essenz von Rechtsstaatlichkeit und der Grundrechte, wie der Meinungs- und Pressefreiheit.
Die Medien tragen hier eine besondere Verantwortung, informierte, mündige Bürger:innen zu ermöglichen, doch ihre Glaubwürdigkeit wird durch gezielte Diffamierung und die Steuerung von Informationen durch Algorithmen untergraben. Dies führt zur vermehrten Nachrichtenvermeidung, insbesondere bei jungen Menschen, die den Nachrichtenfluss als Last empfinden.
Das Haus des Dokumentarfilms stellt sich diesen Herausforderungen. Mit DOKVILLE 2026 bieten wir eine Plattform für Filmschaffende, um Fragen zur Darstellung der bedrohten Demokratie aufzuwerfen. Dabei geht es um die Wahl der Perspektive – sei es die von Zeitgenoss:innen, Analyst:innen oder der Betroffenen. Unser Branchentreffen bietet hierzu das notwendige demokratische Format für kritischen Diskurs und die Debatte über den Fortbestand der Demokratie.
DOKVILLE 2026 findet am 18. und 19. Juni im Hospitalhof in Stuttgart statt.
AUSSTELLUNG IN STUTTGART
KinderMedienWelten
Das Haus des Dokumentarfilms präsentiert in der Stadtbibliothek Stuttgart eine Auswahl historischer Medien für Kinder. Sie ist Teil der in Deutschland einzigartigen Kindermediensammlung.
Die Kindermediensammlung reicht zurück bis ins erste Drittel des 19. Jahrhunderts und enthält mehrere Tausend Exponate. Dazu gehören Kindergrammophone, Kinderprojektoren, Schallplatten, Lernspiele, Stereobilder und zahlreiche andere Objekte aus den Bereichen Film, Audio und Computer. Es handelt sich um einen Bestand, der an die im HDF angesiedelte Landesfilmsammlung Baden-Württemberg im Januar 2025 überging. Zuvor war er an der Hochschule der Medien Stuttgart untergebracht.
Die Ausstellung findet vom 13. Oktober 2025 bis 10. Januar 2026 in der Stadtbibliothek Stuttgart am Mailänder Platz in der Ebene „Kinder“ statt.
KINOSTARTS IM NOVEMBER
Das Haus des Dokumentarfilms bedankt sich bei allen Panelgästen und Akkreditierten, die DOKVILLE 2025 besucht und zu einen spannenden Branchentreff gemacht haben.
Rund 450 Gäste widmeten sich zwei Tage lang dem Thema RECHTSRUCK DEUTSCHLAND – DOKUMENTARISCHE POSITIONEN.
Keynote-Speaker waren der Publizist Michel Friedman, der stellvertretende Ministerpräsident von Baden-Württemberg Thomas Strobl, der Grünen-Politiker Cem Özdemir, der thüringische Verfassungsschutzpräsident Stephan J. Kramer, der ehemalige Verfassungsrichter und Ministerpräsident des Saarlandes Peter Müller sowie SWR-Intendant Kai Gniffke.
Special Guest des diesjährigen DOKVILLE war Campino – Frontmann der „Toten Hosen“.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und freuen uns auf ein Wiedersehen bei einer unserer nächsten Veranstaltungen!
„In guter Verfassung? Wie steht es um unsere Demokratie?“. Unter dieser Fragestellung diskutierten im gleichnamigen DOKVILLE-Panel der ehemalige Verfassungsrichter Peter Müller und der thüringische Verfassungsschutzpräsident Stephan J. Kramer. Im hochkarätigen Austausch ging es auch um das AfD-Gutachten des Bundesverfassungsschutzes, ein potenzielles Parteiverbotsverfahren und um die Zurückweisungen von Asylbewerber:innen an der deutschen Grenze.
SWR-Intendant Kai Gniffke hebt in seiner Begrüßung die Bedeutung des Hauses des Dokumentarfilms und von DOKVILLE hervor. Der jährliche Branchentreff habe Stuttgart zwei Tage lang wieder einmal zum bundesweiten Zentrum des Dokumentarfilms gemacht. Und: Dokumentarfilm sei „das Gegengift gegen den Rechtsruck in Deutschland“.
Grußwort von Prof. Dr. Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks
Cem Özdemir vertritt die Ansicht, dass der Wunsch, die AfD zu entlarven, ins Leere führe. Die Partei radikalisiere sich ständig weiter und trotzdem werde sie gewählt. Es sei jetzt wichtig, dass die demokratischen Parteien endlich gegen die AfD zusammenstehen und Verantwortung übernehmen. Özdemir sagte: „Wir müssen da den Schalter umlegen“.
Keynote von Cem Özdemir, Politiker Bündnis 90/Die Grünen
In seiner DOKVILLE-Keynote betont Michel Friedman, es erstaune ihn immer wieder, dass man den Gegner:innen der Demokratie nicht einfach glaube, was sie sagen. Er mahnt: „Sie meinen genau das, was sie sagen, und sie beweisen es uns jeden Tag.“ Wenn die Gesellschaft sie ernst nehmen würde, „dann müsste sie anders mit ihnen umgehen.“
Impuls von Publizist und Jurist Prof. Dr. Dr. Michel Friedman
Laut Verfassungsschutzbericht 2024 ist in BaWü die Zahl der dem Rechtsextremismus zuzurechnenden Personen von 2.460 auf 3.140 gestiegen. Thomas Strobl beunruhigt es, dass es sich dabei vor allem um junge und sehr junge Menschen handelt. Oft würden Täter:innen nach Anschlägen auf Social Media „verklärt und geradezu als Heilige verehrt“. Das sei kein Randphänomen mehr, sondern Zeichen täglicher Radikalisierung.
Keynote von Thomas Strobl, Innenminister Baden-Württemberg (CDU)
„Was macht die AfD so sexy? Wieso kann sie sich als Kraft gegen das Establishment gerieren?“, das fragt der DOKVILLE Special Guest Campino. Der Musikstar hat sich schon mehr als einmal deutlich gegen Rechts positioniert. Die Partei sei kleingeistig, zutiefst asozial und angstgetrieben. „Die AfD ist das Angsthasen-Lager. Wir müssen da rauskommen, dass Demokratie etwas Langweiliges ist.“
Keynote von Campino, Sänger und Frontmann der Band „Die Toten Hosen“
Er ist einer, der dafür bekannt ist Klartext zu reden, der Verfassungsschützer Stephan J. Kramer.
„Wir haben bei den gewählten Repräsentant:innen in der Herzkammer der Demokratie – sowohl auf Landes- wie auf Bundesebene – inzwischen einen Punkt erreicht, an dem sie unsere Demokratie bereits nachhaltig schädigen und den Staat quasi anfangen zu erodieren und zu zerstören“.
Impuls von Stephan J. Kramer, Verfassungsschutzpräsident Thüringen
Der diesjährige Roman Brodmann Preis wurde am 7. Mai 2025 an die Regisseurin Martina Priessner für ihren Kinodokumentarfilm DIE MÖLLNER BRIEFE in Berlin vergeben. Der Preis würdigt den politischen Dokumentarfilm und wird seit 2022 vom Haus des Dokumentarfilms – Europäisches Medienforum Stuttgart e.V. (HDF) vergeben – in einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM).
Er ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Redaktion vom Haus des Dokumentarfilms versorgt Sie mit allen wichtigen Infos zu neuen Produktionen im Kino, Fernsehen und Stream. Interviews mit Filmschaffenden, Festivalberichte und Branchennews runden das Angebot ab.
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- Historische Doku
- 27. Januar
Neue Dokus – Kinostarts vom 09. bis 31. Oktober 2025
Im Oktober starten dreizehn Dokumentarfilme im Kino, darunter AI WEIWEIS TARANDOT, GIRLS & GODS und SPLITTER AUS LICHT.
TV-Preview im September
Das Haus der Geschichte BW und das HDF präsentieren in Kooperation mit ARTE und LETsDOK WELTKARRIERE EINER LÜGE: DIE PROTOKOLLE DER WEISEN VON ZION.
DOK Premiere im September: DAS DEUTSCHE VOLK
Das Haus des Dokumentarfilms zeigt DAS DEUTSCHE VOLK von Marcin Wierzchowski als DOK Premiere in Berlin, Stuttgart & Ludwigsburg.
Landesfilmsammlung Baden-Württemberg
Die Landesfilmsammlung Baden-Württemberg (LFS) hat zwei Aufgaben: Historisches Filmmaterial zu archivieren und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie ist eines der größten Archive für den Amateurfilm in Europa. Ihr Lizenzvertrieb bietet Rechtssicherheit durch Verträge mit allen Quellengebern. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Archivmaterial für Ihr nächstes Filmprojekt suchen.





Die Onlinerecherche der Landesfilmsammlung bietet die Möglichkeit, den gesamten Filmbestand von 12.000 Amateurfilmen, Städteportraits und Imagefilmen aus ganz Baden-Württemberg zu durchsuchen. Zu zahlreichen Filmen sind ab jetzt Vorschauvideos verfügbar. Das Besondere dabei: Dank der ausführlichen Bildprotokolle können Sie direkt zum gewünschten Timecode springen.
Veranstaltungen
Das Haus des Dokumentarfilms organisiert Fachtagungen wie den Branchentreff DOKVILLE oder das Roman Brodmann Kolloquium, Workshops und Meisterklassen sowie DOK Premieren/Filmvorführungen.Preise
Das Haus des Dokumentarfilms vergibt Nachwuchs- und Förderpreise sowie seit 2022 den Roman Brodmann Preis für den politisch-investigativen Dokumentarfilm.
Mitglieder
Kuratorium
Das Kuratorium des Hauses des Dokumentarfilms • Europäisches Medienforum Stuttgart e.V. setzt sich aus Filmschaffenden und Expert:innen aus Sendern und anderen Medien zusammen.
Aktuell gehören ihm Brigitte Baetz (Medienjournalistin und Moderatorin), Dr. Ulrich Brochhagen (Geschäftsführer ARD Koordination Dokumentation), Christoph Hübner (Autor und Regisseur), Hannah Pilarczyk (Redakteurin Spiegel Online), Margrit Schreiber-Brunner (Kuratorin, zuvor Redakteurin ZDF/3sat), Klaus Siekmann (Justitiariat/NDR) sowie Andres Veiel (Autor und Regisseur) an. (Stand: 2025).
Das Team des HDF
Mehr über die Mitarbeitenden beim Haus des Dokumentarfilms finden Sie in unserer Team-Vorstellung.


















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