Roman Brodmann Preis
Das Haus des Dokumentarfilms (HDF) vergibt seit 2022 jährlich eine Auszeichnung für ein herausragendes Werk des politisch-investigativen und gesellschaftlich relevanten Dokumentarfilms. Diese ist mit 10.000 € dotiert.
Der Preis ist nach dem Journalisten und Regisseur Roman Brodmann (1920-1990) benannt, der für das Fernsehen (ARD) zeitkritische Dokumentarfilme wie „Der Polizeistaatsbesuch“, „Die Misswahl“ oder „Der Traum vom Schlachten der heiligsten Kuh“ gedreht hat.
Der Preis wird in Kooperation mit dem Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) vergeben. Das IfM führt am Tage der Preisverleihung ein hochkarätig besetztes Roman Brodmann Kolloquium durch. Bei diesem diskutieren Branchenvertreter:innen, Medienkritiker:innen sowie -forscher:innen die Bedingungen zeitkritischer Dokumentarfilme im Fernsehen, auf non-linearen Plattformen und bei Streaming-Portalen.
Statuten & Einreichformular | Gewinner 2024 | Gewinner 2023 | Gewinner 2022
Preisträger 2024:
Farahnaz Sharifi für „My Stolen Planet“
„MY STOLEN PLANET ist persönlich, politisch und poetisch – Farahnaz Sharifi gelingt eine einzigartige ästhetische Kombination von Bilder-Montage, sprachlicher Erzählung und Musik. Es entsteht ein Resonanzraum, der eine große Trauer vermittelt und dem Publikum gleichzeitig erschreckende Erkenntnis sowie tiefe emotionale Beteiligung ermöglicht.“
Auszug aus der Laudatio
Preisträger 2023:
Steffi Niederzoll für „Sieben Winter in Teheran“
„SIEBEN WINTER IN TEHERAN ist ein Film, der heraussticht. Auch, weil er nicht gedreht hätte werden dürfen. Weil das repressive System, das er sichtbar macht und anklagt, nicht gesehen werden will. Steffi Niederzoll erzählt darin mit überwältigend starken wie leisen Tönen das Schicksal der mit 19 Jahren zu Tode verurteilten Iranerin Reyhaneh Jabbari. […] Sie umfasst sieben Jahre – die Zeit, die Reyhaneh in Haft verbrachte und in der ihre Familie vergeblich versuchte, ihre Hinrichtung zu verhindern.“
Auszug aus der Laudatio
Preisträger 2022:
Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski für „Das Hamlet-Syndrom“
In „Das Hamlet-Syndrom“ konfrontieren sich fünf Frauen und Männer in einer Theaterinszenierung in Kyiv mit den teils traumatischen Gewalterfahrungen der „Generation Maidan“. Der Dokumentarfilm wurde kurz vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine fertiggestellt und ist heute aktueller denn je.
Veranstaltung des HDF und IFM in Zusammenarbeit mit der Landesvertretung Rheinland-Pfalz beim Bund